Newsletter – April 2025

Mai 5, 2025 | Newsletter

Das Meldewesen in der Beherbergung soll in der ganzen Schweiz digitalisiert werden. Dazu wird die Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit (VZAE) revidiert (geplante Vernehmlassung 2026) und die Plattform EasyGov.swiss mit dem administrativen Schritt «Meldewesen für die Beherbergung» ergänzt. Dieser Schritt soll 2028 auf EasyGov verfügbar sein. So antwortet der Bundesrat auf eine Motion, die 2022 von den eidgenössischen Räten angenommen wurde und ihn beauftragte, eine nationale digitale Lösung für die Meldepflicht bei entgeltlicher Beherbergung von Gästen zu entwickeln.

Die im Sparprogramm des Bundes vorgesehenen Massnahmen werden sich negativ auf den Tourismus auswirken. Als Reaktion auf die Vernehmlassung des Bundesrates zu den geplanten Massnahmen im Entlastungspaket für die kommenden Jahre warnt der Schweizer Tourismus-Verband vor den Risiken für den Tourismussektor und positioniert sich gegen diese Massnahmen.

Gemäss seiner Einschätzung wird die geplante Kürzung der finanziellen Mittel, welche die Neue Regionalpolitik (Ende der Zahlungen an den NRP-Fonds), Innotour (Kürzung der Subventionen), Schweiz Tourismus (Kürzung des Beitrags um 20%), den öffentlichen Verkehr (verschiedene Massnahmen, insbesondere die Subventionierung des RPV) und die Sportförderung (Streichung der Beiträge an internationale Veranstaltungen und J+S-Programme) betreffen, sehr negative Auswirkungen auf die verschiedenen touristischen Akteure haben. Das Vernehmlassungsverfahren des Bundes dauert bis zum 5. Mai 2025. Das Entlastungspaket soll in der Herbstsession 2025 vom Parlament behandelt werden. 


In Chamonix, wo 70 % der Wohnungen Zweitwohnungen sind, hat die Stadtverwaltung eine radikale Entscheidung getroffen: Sie verbietet alle Neubauten zu Tourismuszwecken. Diese wegweisende Massnahme soll dem Mangel an erschwinglichem Wohnraum für die feste Wohnbevölkerung entgegenwirken, die zunehmend gezwungen ist, die Stadt zu verlassen. Der Bürgermeister möchte eine «Selektion nach Einkommen» verhindern und die einheimische Bevölkerung, die für das Leben des Ortes unerlässlich ist, erhalten. Ladeninhaber und Gastwirte begrüssen die Initiative, da sie hoffen, damit ihren Saisonangestellten die Unterbringung zu erleichtern. 

Der Kanton Uri hat eine wunderschöne Landschaft mit Seen und Bergen. Schöne Landschaften allein reichen für die Entwicklung des Tourismus jedoch nicht aus. Die Infrastruktur muss mithalten können. Deshalb werden Orte in der Nähe des Urnersees, wie Isleten oder Seelisberg, dem guten Beispiel von Andermatt folgen. 

Da die kurzfristigen Mietaufenthalte in der Europäischen Union im Jahr 2024 mit 854,1 Millionen Übernachtungen einen Rekordwert erreicht haben, was einem Anstieg von 18,8 % gegenüber 2023 entspricht, sind einige Regionen entschlossen, ihr Recht durchzusetzen. Das Berufungsgericht in Poitiers verurteilte Airbnb zur Zahlung von 8,6 Millionen Euro an die Communauté de Communes de l’île d’Oléron wegen schwerwiegender Verstösse im Zusammenhang mit der Erhebung und Weiterleitung der Kurtaxe in den Jahren 2021 und 2022. Diese Entscheidung verschärft die ursprünglichen Sanktionen und unterstreicht die Bedeutung dieser Steuer für die Finanzierung der lokalen Infrastruktur. 


Sichtbarer CO2- Fussabdruck auf einen Blick. Angesichts der steigenden Nachfrage nach umweltbewussten Reisen bietet Hotelplan konkrete Lösungen an. Seit März wird der CO₂- Fussabdruck jedes Aufenthalts auf hotelplan.ch angezeigt, sowohl in den Suchergebnissen als auch auf den Hotelseiten. Auch die Zahl der nachhaltig zertifizierten Unterkünfte wurde auf rund 1.200 Betriebe ausgeweitet. 

Die Bergsteigerdörfer verkörpern ein Modell für nachhaltigen Tourismus in den Alpen. Die Bergsteigerdörfer wurden 2008 vom Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen und fördern einen umweltfreundlichen Tourismus, der sich auf die Erhaltung der Landschaft, der lokalen Traditionen und der biologischen Vielfalt konzentriert. Derzeit nehmen 40 Dörfer in fünf Ländern (Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Slowenien) an dieser Initiative teil, mit dem Ziel, bis Ende 2025 43 Dörfer zu haben. In der Schweiz sind die Bündner Dörfer St. Antönien, Lavin, Guarda und Ardez sowie die Dörfer des Onsernonetals im Tessin Mitglieder des Netzwerks. 

Die Zukunft des europäischen Tourismus liegt in einem effizienteren und nachhaltigeren Schienennetz. Es sollte dafür plädiert werden, in die Eisenbahninfrastruktur zu investieren, anstatt sich auf unrealistische Lösungen wie die Entwicklung nachhaltiger Flugzeugtreibstoffe zu verlassen. Die Schweiz könnte durch diese Veränderung zu einem noch stärkeren Tourismusziel werden. 

Ab dem Winter 2025-2026 wird Travelski einen direkten Nachtzug, der Paris mit acht grossen Skigebieten in den Alpen verbindet einführen (La Plagne, Les Arcs, Tignes, Méribel, Val d’Isère, Les Ménuires, Val Thorens und Courchevel). Dieser Service mit dem Namen Travelski Night Express wird zwischen dem 19. Dezember 2025 und dem 20. März 2026 14 Hin- und Rückfahrten mit 660 Liegeplätzen und einem Bar- und Speisewagen anbieten. Die Reisenden werden am Samstagmorgen ankommen und am darauffolgenden Samstagabend wieder abreisen, sodass achttägige Aufenthalte möglich sind, inklusive Transfers zu den Skigebieten. Diese Initiative zielt darauf ab, eine kohlenstoffarme Alternative für den Transport in die Alpen zu bieten und reagiert damit auf den hohen Anteil an Emissionen, der durch die Reisen von Skifahrenden verursacht wird. 


In Italien kurbeln die Brückentage im Frühling den Tourismus in der Vorsaison wieder an. Die Italiener haben nicht vor, über die Frühlingsfeiertage zu Hause zu bleiben. Laut Federalberghi werden mehr als 11 Millionen Menschen um Ostern herum verreisen und dabei die Brückentage am 25. April und 1. Mai nutzen. Das Ergebnis: ein Umsatz von 4,9 Milliarden Euro und eine durchschnittliche Ausgabe von 438 € pro Feriengast. Italien ist nach wie vor das beliebteste Reiseziel, auch wenn die europäischen Hauptstädte ebenfalls locken. Trotz der Inflation gewinnt der Sektor nach der Covid-Periode definitiv wieder an Fahrt: ein ermutigendes Signal angesichts des bevorstehenden Sommers. 

Laut dem Mastercard Economics Institue in Europa wachsen die Ausgaben für Erlebnisse – ohne Unterkunft und Verpflegung – kontinuierlich. Im Jahr 2024 machten sie 32,1% der Ausgaben für «Freizeit» aus, im Jahr 2023 waren es 31,5%. In diesem Jahr planen 29% der Franzosen, mehr als 1.000 Euro für Erlebnisse im Zusammenhang mit Reisen und Tourismus auszugeben. Dieser Trend betrifft alle Altersgruppen, ist aber bei jungen Erwachsenen besonders ausgeprägt: 49% der Generation Z planen, mindestens zwei Erlebnisse auf ihrer Bucket List zu verwirklichen. 

Der Sporttourismus ist im Wandel begriffen, vor allem für die Generation Z. Diese Generation reist häufiger, für kürzere Zeiträume und mit einem Budget. Sie mögen Reisen wie Yoga-Retreats und Fitness-Festivals sowie innovative Konzepte wie E-Skis und spielbasierte Kundentreue-Programme. 


Frankreich. Licht- und Videoprojektionen im öffentlichen Raum, welche die Strassen und Gebäude in wahre visuelle Kunstwerke verwandeln. Diese Art von Kulturveranstaltung zieht heute die Massen in die Städte. «Diese hybride Disziplin spricht sowohl Liebhaber von Filmen und zeitgenössischer Kunst als auch die breite Öffentlichkeit an und verwandelt den Alltag in ein spektakuläres und poetisches Erlebnis», fasst Antoine Manier, Direktor der Rencontres Audiovisuelles und des Video Mapping Festivals, zusammen. Dieses 100 % kostenlose und mobile Festival verlegt rund 20 Kreationen an neue Orte in der Region Hauts de France. 

In Frankreich ist der Industrietourismus eine sich schnell entwickelnde Aktivität, die aus einem Nischenmarkt heraustritt und sich zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Praxis entwickelt. Fabrikbesichtigungen werden immer beliebter und ziehen ein vielfältiges Publikum an, von Studierenden bis hin zu Rentnern. Diese Besuche sollen die Transparenz fördern, die Öffentlichkeit über die Herstellungsprozesse aufklären, die Beziehung zwischen Unternehmen und Verbrauchern stärken und sogar neue Angestellte rekrutieren. Für die Industrie geht es auch darum, dass sie bereit ist, sich der Allgemeinheit zu öffnen, jenseits der in bestimmten Kreisen oft üblichen Geheimhaltung. 


Einige Fluggesellschaften passen ihre Tarifbedingungen für Flüge nach Thailand aufgrund des Erdbebens vom 28. März 2025 an. Thailand Airways und Cathway Pacific streichen Gebühren für Flugannullierungen oder -verschiebungen. Dies ist jedoch bei weitem nicht bei allen Fluggesellschaften der Fall. 

Die Medien versetzten Touristen, die nach Südostasien reisten, aufgrund des Erdbebens in Panik. Der Flugverkehr wurde jedoch nur in Myanmar (Burma), dem Epizentrum dieser Naturkatastrophe, beeinträchtigt. Thailand war dagegen nur am Rande betroffen. Obwohl einige Passagiere ihre Flüge stornierten, wurde der Flugverkehr nicht beeinträchtigt.  

Die Schweizerische Liga gegen Zeckenkrankheiten möchte, dass die Tourismusorganisationen die Touristen vor dem wachsenden Risiko von Zeckenkrankheiten in der Schweiz warnen, die mittlerweile bis auf 2000 Meter Höhe vorkommen. Die Tourismusorganisationen lehnen dies jedoch ab und erklären, dass ihre Rolle darin bestehe, Werbung zu machen, und nicht darin, medizinische Ratschläge zu erteilen. Sie legen den Touristen nahe, andere Quellen für Gesundheitsinformationen zu konsultieren. 


Grindelwald, erlebte 2024 ein aussergewöhnlich erfolgreiches Tourismusjahr, das zweitbeste in seiner Geschichte, nur knapp unter dem Rekordjahr 2023 (0,07% darunter). Die kommerzielle Vermietung von Ferienwohnungen erreichte einen historischen Höchststand. Camping erlebte eine Rekordnachfrage und auch Jugendherbergen und Berghotels verzeichneten gute Ergebnisse. Das Hotelgewerbe verzeichnete eine Bettenauslastung von rund 70%, die beste auf nationaler Ebene. 

Zürich Tourismus will im Frühling Touristen anlocken, indem es für die Blüte von fünf verschiedenen Baumarten, darunter Kirschbäume, wirbt und auf «Hotspots» hinweist.